Für Klienten, die in die gravierende Alkohol-Hypothese A 2 (Wiederholter Kontrollverlust über einen längeren Zeitraum) eingeordnet werden, ist dennoch unter bestimmten Bedingungen ein streng kontrollierter Alkohol-Konsum mit einer positiven Prognose vereinbar. Dieser kontrollierte Konsum ist für die MPU analytisch zu überwachen.
Der Einstieg in das „Kontrollierte Trinken“ gliedert sich in drei Phasen:
- Alkoholverzicht:
- Die Abstinenzphase dauert mindestens 3 Monate und ist zu belegen mit:
- 3 Urin-Kontrollen auf EtG oder
- 3 PEth-Bestimmungen aus dem Blut oder
- 1 unauffällige Haaranalyse über proximal 3 cm.
- Die Abstinenzphase dauert mindestens 3 Monate und ist zu belegen mit:
- Erprobungsphase:
- Die Erprobungsphase dauert mindestens 3-4 Monate und wird nur am Ende durch eine Status-Feststellung überprüft:
- Bestimmung der PEth-Konzentration; Soll: < 100 ng/ml
- Die Erprobungsphase dauert mindestens 3-4 Monate und wird nur am Ende durch eine Status-Feststellung überprüft:
- Kontroll-/Stabilisierungsphase:
- Die Kontrollphase dauert 6 Monate und wird analytisch begleitet mit:
- Bestimmung der PEth-Konzentration alle 4-5 Wochen; Soll: < 100 ng/ml. Der Startwert darf nicht 2malig um 30 % oder einmalig um 50 % überschritten werden.
- Die Kontrollphase dauert 6 Monate und wird analytisch begleitet mit:
Werden die Werte nicht eingehalten, ist von einem unstabilen Trinkverhalten auszugehen, das Kontrollprogramm ist abzubrechen, und i.d.R. sollte der Klient zur grundsätzlichen Alkohol-Abstinenz wechseln. In Ausnahmefällen kann dennoch, ggf. nach einer erneuten Verzichtsphase, das Kontrollierte Trinken erneut erprobt werden.