Heilpraktikerin Lydia Braun

Kopfschmerzen

Erkältungskopfschmerz, Spannungskopfschmerz, Migräne, Cluster-Kopfschmerz, Kopfschmerzen nach einem Trauma

Die Ursachen für die verschiedenen Kopfschmerzarten sind mannigfaltig. Mittels Anamnese, Zungen-, Puls-, Antlitz- und Bauchdiagnose gilt stets zu analysieren, ob die Kopfschmerzen durch äußere Pathogene ihren Ursprung finden oder durch eine innere Disharmonie / Pathologie hervorgerufen werden. Die Qualität, das Ausmaß sowie die Häufigkeit, die Dauerhaftigkeit und auch der Auslöser der Kopfschmerzen geben prägnante Hinweise zur Ursache.

Auch Traumata können die Ursache für Kopfschmerzen und Migräne sein. Das können sowohl Traumata sein, die den Bewegungsapparat verletzten (z.B. ein Sturz), als auch welche, die die Psyche beeinträchtigen (z.B. Trauer, Verlust, Schock). In beiden Fällen ist der Qi- oder Blutfluss behindert. Solche Blockaden führen zum Schmerz, der je nach Blockade ständig oder in Attacken auftreten kann. Schmerzen, die durch eine Qi-Blockade verursacht werden, haben eher den ziehenden Charakter, während Schmerzen, die durch eine Blutstasis hervorgerufen werden, eher einen stechenden, bohrenden Charakter haben.

Äußere Pathogene können Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit oder Hitze sein, sowie deren Kombinationen wie z.B. Wind/Kälte, Wind/Hitze oder feuchte Kälte, usw. Im Folgenden wird exemplarisch der Fokus auf das Wind/Kälte-Pathogen gelegt.

Bei einem akuten Geschehen sind Kopfschmerzen meist nur ein vorübergehender Zustand, können aber bei Empfindlichkeit, wenn der Körper nicht in der Lage ist, adäquat auf äußere Einflusse zu reagieren, auch in einen chronischen Zustand übergehen.

Bei beiden Zuständen kann bsp. der Wind/Kälte-Kopfschmerz durch eine Blockade im Nacken- und Schulterbereich hervorgerufen werden, da das Pathogen den geschmeidigen Fluss von Qi, Blut und Körperflüssigkeiten behindert. Während es bei einfachen Fällen oft genügt, Hausmittel wie Wärme, leichte Massage oder durchblutungsfördernde Salben anzuwenden, bringen diese Behandlungsmaßnahmen, wenn sich bereits eine innere Empfänglichkeit des Körpers für das Pathogen eingestellt hat, einen stark verzögerten oder nur wenig Erfolg, so dass sich die Problematik der rezidivierenden, sich wiederholenden Kopfschmerzen entwickelt.

Die Übergänge von den reinen äußeren Ursachen zu den Ursachen der inneren Disharmonien sind fließend.

Bei einer reinen äußeren Wind/Kälte-Problematik gilt es die Wind/Kälte zu vertreiben, um die Beschwerden zu beseitigen. Neben den oben genannten Anwendungen bringen bestimmte Kräuterrezepturen, Akupunktur, Schröpfen, Gua Sha und Moxa rasche Milderung durch die öffnende und wärmende Behandlungsstrategie.

Je persistierender die Schmerzen sind, desto mehr ist das Augenmerk auf die innere Empfindlichkeit, bis hin zu inneren Disfunktionen und der Pathologie zu richten. So ist zu überprüfen, was weiter vorliegt, warum Qi, Blut und Flüssigkeiten in der Region ihren geschmeidigen Fluss verloren haben. Die reine Wind/Kälte lässt erstarren, die Substanzen quasi gefrieren, so dass sie nicht mehr ungehindert fließen können. Wenn zeitgleich eine Leere der Substanzen vorherrscht, dann gilt es, die entsprechende Leere zu füllen, damit sich das Pathogen verabschieden kann. Zu verstehen ist es so, dass durch das Füllen der physiologischen Substanzen das Pathologische hinausgedrückt werden kann. Die öffnenden und wärmenden Methoden sind parallel anzuwenden.

Natürlich ist hier auch genau zu untersuchen, warum eine der Substanzen, die in den Gefäßen zu fließen haben, bereits in einem Mangel ist. Der Mangel kann seine Ursache in einem überhöhten Verbrauch haben, z.B. zu großer Blutverlust durch die Menstruation. Auch die allgemeine Lebensführung kann zu einer Disharmonie und somit zu einer Empfänglichkeit gegenüber einem Pathogen führen. So verbraucht zu viel Arbeit, zu wenig Ruhe mehr Qi, als produziert werden kann. Auch eine ungesunde Ernährung ist für den Misskredit für die mangelnde Qi-, Blut- oder Flüssigkeitsproduktion verantwortlich. Gewisse Charaktereigenschaften und Persönlichkeitsstrukturen können zur Empfindlichkeit beitragen, welche häufig mit Stagnationen einhergehen, die wiederum einen blockierten Fluss der Substanzen begünstigen. Natürlich können neben der Leere oder einer Stagnation auch Füllezustände für die Beschwerden verantwortlich sein. So kann ein Zuviel an trüber Flüssigkeit auch den geschmeidigen Fluss behindern. Die Behandlungsstrategie ist in diesen Fällen, die Fülle auszuleiten; je nach Ursache des Zuviel ist auch die Transformationsleistung zu verbessern.

Wie bereits erwähnt, sind die Übergänge fließend. Langanhalte ungesunde Lebensweisen, wie oben aufgeführt, können sich von der Empfindlichkeit bzw. Empfänglichkeit gegenüber einem Pathogen in eine innere Problematik verwandeln. Die innere Problematik kann auch durch die Konstitution oder andere Erkrankungen verursacht sein.

Während bei rein äußeren Pathogenen oder auch noch bei einer inneren Bereitschaft das Pathogen zu empfangen, die Beschwerden der Patienten auf den Kopfschmerz beschränkt sind, so sind bei inneren Problematiken noch begleitende Symptome vorherrschend.

Die möglichen Disharmonie-Muster sind zahlreich, und eine umfassende Darstellung ist im Rahmen eines komprimierten Web-Artikels nicht möglich. Im Folgenden soll deshalb ein Einblick in die komplexe Denkweise und Musterdifferenzierung der chinesischen Medizin gegeben werden.

Menschen, die sich durch äußere Feuchtigkeit (Regen, Nebel, Trübheit) in ihrer körperlichen oder psychischen Verfassung beeinträchtigt fühlen, neigen auf Dauer zu einer Milzleere oder Transformationsfehlleistung, welches wiederum auch die innere Ursache für das Krankheitsbild sein kann. Die Patienten berichten von einem schweren, dumpfen Kopf oder einer Trübheit, die sich häufig in dem Gefühl zeigt, wie benebelt zu sein. Als innere Zeichen sind auf körperlicher Ebene Probleme mit der Verdauung zu finden. Diese Menschen neigen zu Blähungen, breiigem Stuhlgang, Völle im Bauchraum und rascher Ermüdbarkeit, die mit einem tendenziellen Kältegefühl verbunden ist, das je nachdem, ob es noch die Qi- oder bereits die Yangleere betrifft, mehr oder weniger stark ausgeprägt ist.

Wenn die körperlichen Symptome nicht dominieren, sondern der Patient eher auf psychischer Ebene agiert, sind die begleitende Symptome Kummer, Sorgen, Gedankenkreisen, usw., die je nach Problematik Schlafstörungen mit sich bringen oder sich durch eine zunehmende Lethargie zeigen können.

Der Schmerzcharakter bei hitzigen Menschen ist von brennender Natur. Betroffene haben dabei häufig ein gerötetes Gesicht. Ob nun das ganze Gesicht gerötet ist oder nur die Wangen, sagt weiter aus, ob die Hitze aus einer Fülle resultiert oder durch eine Yin-Leere gegeben ist. Je nachdem, in welchem Element die Ursache liegt, sind die begleitenden Umstände, die Lokalisation der Schmerzen, unterschiedlich.

Menschen mit einem ausgeprägten Magen-Feuer neigen zu Stirnkopfschmerzen und haben parallel mit Gastritis und/oder Zahnschmerzen sowie Unruhe zu kämpfen. Die Unruhe zeigt sich auch beim Einschlaf; allerdings sind diese Menschen, im Gegensatz zum Milztyp, eher fit wobei sich sogar Überaktivität in vielen Bereichen zeigen kann.

Ein weiteres körperliches Symptom ist übermäßiges Schwitzen oder im psycho-emotionalen-sozialen Bereich eine Überaktivität in Handlungen. Magen-Feuer-Menschen entwickeln viele Ideen, sie sprühen geradezu davon. Das wäre in sich eine gute Sache, wenn ihr Magen-Feuer noch in der Physiologie wäre. Denn je mehr ihr Feuer zur Pathologie wird, desto weniger sind sie in der Lage, die Ideen auch in die Tat umzusetzen, da noch vor der Umsetzung bereits ein neuer Einfall vorhanden ist. Die Betroffenen verpuffen ihr Feuer – es strömt nach außen und oben weg, da es zunehmend seine Wurzeln verliert.

Zu unterscheiden sind beim Magen-Feuer-Typ Menschen, die eine Fülle im Yang oder eine Leere im Yin haben. Dementsprechend ist die Behandlungsstrategie, das Feuer nach unten auszuleiten, oder, je nach Fall, mehr das Yin zu nähren. Wie schon erwähnt: Die Übergänge sind fließend und eine Einordnung muss sorgfältig erfolgen.

Auch viele Leber-Typen neigen zu Kopfschmerzen oder Migräne. Das aufsteigende Leber-Yang und auch Leber-Feuer sowie Leber-Wind sind je nach Einzelfall zu betrachten. Die Art und Weise des Schmerzes, die Lokalisation, sowie die begleitenden Symptome und die Charaktereigenschaften geben Hinweise auf die feinere Ursache. Häufig zeigen sich die Schmerzen bei diesen Patienten in der Schläfe. Der Gallenblasemeridian hat hier sein Wirkungsgebiet. Die Fülle der Leber entlädt sich gerne über die Gallenblase.

Wenngleich die Leber eher zur Fülle neigt (von vielen Therapeuten wird sie als Fülleorgan angesehen), ist meine Erfahrung, dass oft eine Leere die Ursache von Erkrankungen sein kann. Leberkälte, auch Leberblutleere, zeigt sich gerne in Kopfschmerzen auf dem Schädeldach.

Leberpathologien zeigen sich unter anderem auch mit Verdauungsproblematiken. Wechselhafte Stühle sind nun das Zeichen. Häufig sind begleitende Symptome mit der Disfunktion der Geschlechtsorgane einhergehend. Der klassische Migränekopfschmerz vor oder während der Menstruation lässt den Ursprung der Erkrankung im Holzelement vermuten.

Zorn und Wut sind weitere Auslöser für Schmerzattacken. Insbesondere unterdrückter, „heruntergeschluckter“ Ärger ist in die Pathologie einzubeziehen. Auch Stress gehört zu den Auslösern.

Weitere Elemente können für die Ursache von Kopfschmerzen und Migräne verantwortlich sein. Auch die detaillierteren, tieferen Einblicke in die bereits erwähnten Elemente geben weitere Hinweise auf die Ursachen. Gerade am Beispiel der Kopfschmerzen und der Migräne zeigt sich die Komplexität der Chinesischen Medizin, die in ihrer ganzheitlichen Betrachtungsweise eine Vielzahl von Aspekten berücksichtigt; gleichzeitig eröffnet dieses Krankheitsbild aber auch Einblicke in die leistungsfähige, gut strukturierte Methodik der Chinesischen Medizin, die dem erfahrenen Therapeuten eine differenzierte Diagnose erlaubt und ihm wirkungsvolle, individuell auf den Patienten zugeschnittene Therapiemöglichkeiten eröffnet.

 

Patientenfall

Die Patientin ist eine Frau, Ende 40.

Die Patientin klagte über zwei verschiedene Arten von Kopfschmerzen; eine solche Symptomatik tritt nicht selten auf. Der eine Kopfschmerz war ein Spannungskopfschmerz, die andere Art war Migräne.

Die Spannungskopfschmerzen äußerten sich in der Form, dass sie vom Nacken ausgehend auf der Gallenleitbahn hochzogen. Ausgelöst wurden sie bei zunehmender Schulter-Nacken-Verspannung. Die Intensität der Kopfschmerzen verschlimmerte sich bei jeglicher Bewegung.

Die andere Form war die Migräne, die zu Beginn selten, dann aber zunehmend häufiger auftrat. Vordergründig wurden hormonelle Ursachen vermutet, da die Migräne während des Menstruationszyklus ausgelöst wurde; allerdings trat sie zunehmend häufiger auch außerhalb dieses Zyklus auf, so dass es nicht selten vorkam, dass eine Migräneattacke wöchentlich in Erscheinung trat und die Länge der Attacke sich immer weiter ausdehnte und mitunter bis zu 3 Tage andauerte. Diese Kopfschmerzen waren hauptsächlich rechtsseitig der Schläfe und Stirn vorhanden, konnten aber auch die linke Seite mit einbeziehen. Der Schmerz war z.T. ziehender, vorwiegend stechender Natur. Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen waren die klassischen Begleiter, sowie Übelkeit, aber auch Durchfall. Das Erbrechen und der Durchfall linderten die Schmerzen nicht. Dies sind Hinweise, dass es sich eher um eine Leere-Pathologie handelt.

Ein ausschlaggebender Aspekt war für die Patientin, dass sie vor 20 Jahren einen Autounfall mit Schleudertrauma hatte und ihr durch Unachtsamkeit der Kofferraumdeckel heftig auf das Schädeldach krachte (dies war auch Auslöser für einen Tinnitus).

Schulmedizinische Schmerzmittel konnten den Schmerz etwas lindern, aber nicht beseitigen.

Begleitende Symptome:

  • Pfeifender Tinnitus;
  • Ehedem häufige Nebenhöhlenentzündungen;
  • Ehedem häufige Magenschmerzen und Darmkrämpfe;
  • Aktuell eine Magenschleimhautentzündung;
  • Wechselhafte Stühle, eher anstrengend und das Gefühl, nicht entleert zu sein;
  • Urin: Häufig Blut im Urin, ohne schulmedizinsichen Befund (d.h. keine Bakterien im Urin);die Ausscheidung ist im Verhältnis zur Trinkmenge zu gering;
  • Früher nie geschwitzt, nun leicht schwitzen bei Anstrengung;
  • Häufig ziehende und stechende Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich, eher rechts;
  • Menstruationsstörungen: Starke Blutung, verbunden mit Schmerzen;
  • Unerfüllter Kinderwunsch.
  • Durchschlafstörungen: Die Patientin lag mitten in der Nacht oft mehr als einer Stunde wach im Bett, ohne die Fähigkeit aufstehen und in Aktion treten zu können (z.B. Bügeln), da sie sehr müde war. Dies ist ein Zeichen für Leere.

Bemerkenswert für mich als Heilpraktiker war insbesondere im Zusammenhang mit der Durchschlaf-Problematik, dass sich in den Wach-Phasen die Gedanken der Patienten mit ihrer Arbeit befassten. Ich griff deshalb die psychoemotionale-soziale Ebene der Patienten innerhalb der Anamnese nicht nur auf, sondern widmete mich ihr mit besonderer Aufmerksamkeit, auch wenn ich die traumatischen Geschehen nicht außer Acht ließ.

Die Patientin nahm zum Zeitpunkt des Erscheinens in meiner Praxis Psychopharmaka ein, da sie unter anderem an zunehmenden Depressionen litt.

Rasch wurde mir als Heilpraktikerin klar, wo neben den Traumata die eigentlichen Ursachen zu finden sind. Vom Charakter und Wesenseigenschaft, war die Patientin eine Perfektionistin, die ein hohes Verantwortungsbewusstsein trägt und selten für die eigene Belange um Hilfe bat, geschweige denn, dass sie selten „Nein“ sagen konnte.

Im Hintergrund steht eine nicht leichte Kindheit. Als kleines Mädchen musste sie schwer um Anerkennung kämpfen, u.a. weil die jüngere Schwester scheinbar intelligenter war und allgemein als kleiner Sonnenschein behandelt wurde. Ihre eigenen Stärken wurden nicht gesehen, die Schwächen dagegen überbewertet, anstatt ihnen einen angemessenen Platz zu geben. So ist es nicht verwunderlich, dass sich dieses Kind zu einem Menschen entwickelte, der sich stets selbst Druck macht, in dem Bemühen, allem und jedem gerecht zu werden.

Als ich nach ihrem Energiepotential fragte, bekam ich auf der Skala 1-10 eine leidige Antwort von 1-2. Die Erschöpfung ist klar sichtbar.

Die blasse Zunge mit dem weißen Belag, welche zudem Zahneindrücke aufwies, obwohl sie schmal war, gab die Bestätigung, dass die Leere vorherrschend war, wenngleich andere Zeichen klar auch eine Stagnation verrieten. Der dünne, versteckte Puls und die Bauchdiagnostik bestätigten dies und deuteten neben der Leere auch auf die Stagnation hin.

Die Diagnose bei dieser Patientin war eine Qi-Stagnation, die auf das Blut überging, aber doch noch nicht so manifest war, sodass die Behandlung über die Qi-Bewegung ausreichte, um die Blutbewegung zu gewährleisten. So wie einerseits das stete Unterdrucksetzen die Qi-Dynamik (Holzelement) der Patientin ihr ganzen Leben über beeinflusste, so stand andererseits ihre Mitte, das Erdelement, in steter Herausforderung. Sie repräsentierte mit ihrer Geschichte den klassischen Fall, der zum Burn-Out führt. So galt es klar, dass ich auch die Mitte, die Erde, zu stärken hatte.

Es kommt nicht häufig vor, dass ich Patienten gleich zu Beginn zwei verschiedene chinesische Kräuterrezepturen parallel verordne. Bei dieser Patientin war mir die Notwendigkeit gegeben. Die eine Rezeptur sollte ihre Qi-Dynamik fördern, die zweite ihre Mitte wärmen, und tonisieren, d.h. stärken. Durch meine Behandlungsstrategie, zwei separate Rezepturen zu wählen, konnten wir so auf den jeweils gerade dominanten Faktoren eingehen. Wenn mehr die Stagnation / Blockade vorhanden war, dann trank sie mehr den entsprechenden einen Tee, wenn mehr die Schwäche sichtbar wurde, dann den anderen.

Natürlich habe ich diese Patientin auch akupunktiert. Die Patientin benötigte nur einen relativ kurzen Behandlungszeitraum, da ich ihr in ihrem Beschwerdebild rasch helfen konnte, aber auch sie rasch in der Lage war, den psychosomatischen Hebel herumzureißen und ihrem Leben eine neue Fokussierung zu geben. So hatten wir wenige Sitzungen, in denen ich sie begleitend mit meiner Akupunktur und Gesprächstherapie dort abholte, wo sie gerade in ihrem Entwicklungsstand befand. Dünndarm 3 z.B. ist ein hervorragender Akupunkturpunkt, der Menschen unterstützend zur Gesprächstherapie helfen kann, aus dieser schrecklichen Starre, nicht Nein-Sagen zu können, herauszugehen.

Auf diese Weise griffen wir auch die anderen psychoemotionalen Themen auf und bearbeiteten sie, um eine Verhaltensänderung zu erreichen (bsp. Druckauf- und abbau).

Schröpfen und Gua Sha verhalf hauptsächlich örtlich (Schulter-Nacken-Region), eine Entspannung zu bringen, wobei ich als Therapeutin klar weiß, dass diese Methoden weitaus mehr bezwecken, als nur die Örtlichkeit zu behandeln: Mit diesen weitreichenden Behandlungsmethoden kann dem Patienten buchstäblich die Last von den Schultern genommen werden.

Die Patientin fand rasch den Zugang zu ihrem innerem Selbst und war und ist sehr bemüht, manch Dinge in ihrem Leben zu ändern. Einen neuen und damit inneren Zugang zum eigenen Wesen konnte sie sehr schnell umsetzen und so die Burn-Out-Problematik bearbeiten. Die Notwendigkeit, sich einer Kur zu unterziehen, hat die Patientin nicht nur wahrgenommen, sondern die Maßnahme auch umgesetzt. Die geänderte Lebensführung, welche auch neue Arbeitszeiten und eine neue Haltung zur Arbeit betrifft, ist für sie nachhaltig zielführend.